Die Ursprünge des Gâteau Basque
Die erste Erwähnung des „Biskotxak“, des Vorfahren des Gâteau Basque (dt. Baskischer Kuchen), geht auf das Jahr 1830 zurück. Angeblich wurde er im baskischen Kurort Cambo-les-Bains kreiert. Das Rezept stammt von der ortsansässigen Konditorin Marianne Hirigoyen, die damals auf den Märkten von Bayonne ihre Kuchen verkaufte. Der Erfolg war so einschlagend, dass man sie fortan „la Basquaise aux Gâteaux“ (dt. die Kuchenbaskin) nannte. Marianne Hirigoyen soll das Rezept von ihrer Mutter geerbt und später an ihre Töchter Elisabeth und Anee Dibar weitergegeben haben. Die beiden Biscotx-Schwestern entpuppten sich als wahre Hüterinnen das Gâteau Basque und setzten die Tradition in ihrem Laden, der Pâtisserie Marie-Anne, fort.
Das echte Rezept des traditionellen Gâteau Basque
Ursprünglich wurde dieser mürbe Kuchen nach der Sonntagsmesse im Familienkreis serviert. Heutzutage essen ihn die Basken zu jeder Gelegenheit: zum Frühstück, als Nachtisch und auch zum Nachmittagskaffee! Laut der Eguzkia-Vereinigung dürfen für den traditionellen Gâteau Basque nur hochwertige natürliche Zutaten verwendet werden: Butter, Mehl, Eier, Zucker, Grieß usw. Auf den ersten Blick wirkt es ganz einfach. Komplizierter wird es allerdings, wenn es um die tatsächliche Fingerfertigkeit geht... Die scheibenförmige und zugleich weder dicke noch allzu dünne, flaumige, mürbe Teigkruste soll einen Kontrast zur cremigen (bzw. kirschigen) Füllung des Kuchens bilden. Verziert wird er einfach mit dem Gabelrücken kurz bevor man ihn ins heiße Backrohr schiebt. Die Backzeit beträgt ca. zwischen 30 und 40 Minuten. Was ist das Besondere an dem Gâteau Basque? Das Fingerspitzengefühl, die verwendeten Aromen, die Füllung u.v.m. Der Gâteau Basque ist eine Alchemie von Aromen, die je nach der Person, die ihn anfertigt, variiert und die seine legendäre Einzigartigkeit ausmacht.
Gâteau Basque - mit Creme- oder Kirschenfüllung?
Der Eguzkia-Vereinigung, der Hüterin des Know-how des wahren traditionellen Gâteau Basque, zufolge, wird der originale Kuchen mit Konditorcreme gefüllt. Die Basken bevorzugen eher die cremige Füllung. Kirschfüllung ist Touristensache. Die Kirschkonfitüre wird übrigens aus Schwarzkirschen aus Itxassou hergestellt, einer herkunftsgeprüften AOP-Sorte des Baskenlandes. Darüber hinaus gibt es noch viele andere Varianten des Gâteau Basque, zum Beispiel mit Mandelcremefüllung oder Pflaumenmarmelade. Auch der Teig kann geschmacklich ein wenig mit Rum, Vanille, Anis oder Zitronenschale angereichert sein.
Das Eguzkia-Qualitätslabel
Die 1994 gegründete Eguzkia-Vereinigung hat sich die Förderung eines nach genau definierten Vorgaben und 100%ig hausgemachten Gâteau Basque zum Ziel gesetzt. Die Vereinigung setzt sich damit gegen die industrielle Herstellung dieser baskischen Kuchenspezialität zur Wehr. Es ist der Grund, warum im Baskenland so viele Bäckereien mit dem Gütezeichen Eguzkia zu finden sind. Das Label bürgt dafür, dass sie den Gâteau Basque auf traditionelle Weise und mit ausschließlich natürlichen Zutaten zubereiten. Die hochwertigen Produkte, wie zum Beispiel das als erstklassig ausgewiesene Label Rouge-Mehl und die AOP-zertifizierte Butter Charentes-Poitou, sind Garant für seinen einzigartigen Geschmack. Und das Tüpfelchen auf dem i: der Eguzkia-Gâteau Basque ist frei von jeglichen Farb- und Konservierungsstoffen sowie künstlichen Aromen!
Das alljährliche Gâteau Basque-Fest in Cambo-les-Bains
Jedes Jahr richtet die Eguzkia-Vereinigung zu Ehren des Gâteau Basque ein großes Fest in Cambo-les-Bains aus! Am ersten Oktoberwochenende feiert die ganze Region die bereits legendäre Fête du Gâteau Basque. Im Mittelpunkt dieser geselligen Veranstaltung stehen baskische Traditionen und die baskische Gastronomie. Darüber hinaus versammelt das Gourmet-Fest Zünfte aus ganz Frankreich. Ziel ist die Förderung von lokalen Erzeugern, Qualitätschartas sowie Qualitätslabels und vieles mehr. Während des letzten Gâteau Basque-Festes im Jahr 2019, das rund 30.000 Besucher willkommen hieß, wurden über 3.000 Stück des Gâteau Basque verkauft.
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