Der Winkel
Das Pelota ist ein sehr altes Spiel, das schon von den Mayas und Azteken und später in Europa von den Griechen gespielt wurde. Aber nur im Baskenland konnte es sich einen beständigen Platz machen und bis heute populär bleiben. Im 18. Jahrhundert hatten die Basken den Einfall, die Wand mit ihren Winkeln zu nutzen, um dem Spiel, bei dem sich zwei Spieler zunäscht gegenüber standen, eine neue Spielvariante zu geben. Die Idee dahinter? Die Taktik des Spiels sollte mehr auf der Intelligenz als auf der Kraft beruhen.
Die Hand, "Esku" im Baskischen
Das Basisspiel des Pelota wird mit der bloßen Hand gespielt und nennt sich Eskuska im Baskischen. Alle anderen Spielvarianten leiteten sich davon ab. Heute gibt es 18 Pelota-Spielweisen: Pala (mit einem Holzbrett), Xare (mit einem Schläger mit Netz), Cesta Punta (mit einem Spitzkorb)... Das Xistera zum Beispiel wurde im 19. Jahrhundert von Gantxiki erfunden, einem Pelotaspieler aus Saint-Pée-sur-Nivelle, der die Idee hatte, einen Obstkorb zum Pelotaspielen zu benutzen, um sich nicht zu verletzen.
Das Spielfeld, "Frontón" im Baskischen
Das baskische Pelota wird auf drei verschiedenen Feldern gespielt: Frontón, sprich die "einfache" Mauer, Trinquet, das von zwei Mauern umgeben ist, und das Feld mit einer Mauer links, auf dem man sich ziemlich einfallsreich zeigen muss.
"Ich hatte das Glück, sowohl die Variante mit dem Trinquet als auch der linken Mauer auf hohem Niveau zu spielen. Wenn das Trinquet auch sehr technisch ist, finde ich die Spielweise, um an der linken Mauer einen Punkt zu erzielen, interessanter."
Das Spiel kennen lernen
Im Sommer werden in vielen Dörfern im Baskenland von den Pelota-Clubs Schnupperkurse angeboten. Sie können sich gerne bei den Clubs vor Ort erkundigen. Das ist auch eine schöne Zeit, um bei Spielen oder Turnieren zuzukucken, zum Beispiel bei der Meisterschaft des Baskenlands im Pelota mit der bloßen Hand.
Die Qualität
Die Spielintelligenz ist die wichtigste Qualität für einen "Pilotari", einen Pelotaspieler, wie er im Baskischen genannt wird. Beim Spiel mit der bloßen Hand braucht man Köpfchen, Hände und Beine... Man muss kräftig sein, wendig, flink, aber auch eine gute Situationsanalyse haben und Spielverständnis besitzen.
Der Ball, "Pelota" im Baskischen
Der Pelota ist ein harter Ball. Der Ball hat einen Holzkern, der mit Gummi überzogen, dann mit Latexbändern, Wolle oder Baumwollschnüren umwickelt wird. Zuletzt bekommt der Ball einen Überzug aus Ziegenhaut. Der Pelotaschussball für das Spiel mit der bloßen Hand wiegt je nach Feuchtigkeit zwischen 93 und 98 Gramm. Die harte Beschaffenheit des Balls ist für das Spiel unerlässlich.
Der "Taco", ein Handschutz aus Pflastern
Das "Pelota a Mano" wird tatsächlich mit der bloßen Hand und ohne Handschuh gespielt, trotzdem ist ein Schutz der Hände unerlässlich. Durch den wiederholten Aufschlag des Balls schwillt die Hand im Laufe des Spiels an. Deshalb wird sie mit einem "Taco" geschützt, einem maßgeschneiderten Verband aus Pflastern, der um jede Hand gewickelt und für jedes Spiel erneuert wird.
"Als ich Profi war, habe ich gelernt, wie man die Pflaster richtig aufklebt, denn meine Hände waren extrem empfindlich. Das muss sehr gründlich und sorgfältig gemacht werden und dauert etwa eine Stunde pro Hand. Dieses Wissen gebe ich heute an die jungen Spieler weiter."